Von der Idee zum Prop: 3D-Druck, Materialien & Tricks für Einsteiger
Du willst dein eigenes Lichtschwert, einen Cyberpunk-Helm oder Fantasy-Wesen zum Leben erwecken? Mit 3D-Druck geht das – und ich zeige dir, wie du vom Filament zur fertigen Filmrequisite kommst. Aber Vorsicht: Sobald du die ersten Schichten siehst, wirst du süchtig nach dem „Pling!“ des fertigen Drucks.
Was dich erwartet
In diesem Artikel erfährst du, wie du Props mit 3D-Druck herstellst – angefangen bei der Wahl des passenden Materials, über clevere Schnappverbindungen bis hin zur professionellen Nachbearbeitung. Egal, ob du Cosplay, Gaming oder Filmeffekte liebst: Mit diesen Tipps verwandelst du digitale Pixel in haptische Meisterwerke. Außerdem verrate ich dir, wie du typische Fehler vermeidest und deine Projekte auf ein neues Level hebst.
Schritt 1: Das Design – wo die Magie beginnt
Nehmen wir mal an du baust ein Modell aus Stecksteinen – allerdings formst du diesmal jeden einzelnen Stein selbst. Mithilfe von Tools wie Blender oder MakerLab gelingt es sogar Einsteigern, Fantasy-Kreaturen oder Helme wie aus Fallout zu designen. Damit die Proportionen stimmen, solltest du unbedingt Referenzbilder aus Spielen oder Filmen verwenden. Für den Fallout-Helm aus dem Livestream brauchst du beispielsweise rund 1,5 kg Filament und etwa 28 Stunden Druckzeit. Natürlich variiert das je nach Drucker-Modell und je nachdem, wie dicht du die innere Füllung einstellst.

Übrigens: Links im Bild siehst du einen meiner selbst gebauten Batons – eine Art futuristischer Kurzstock, bekannt aus dem Film „AVENGERS“. Bis auf den transparenten Mittelteil sind sämtliche Komponenten aus dem 3D-Drucker entstanden. Mit ein wenig Know-how in Sachen LED-Beleuchtung und Lackieren ist dieses Projekt überraschend schnell fertiggestellt.
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Hier zum FormularSchritt 2: Materialwahl – Resin oder Filament?
Sobald dein Design steht, stellt sich die Frage nach dem richtigen Material. Resin-Drucker, zum Beispiel von Anycubic, sind perfekt geeignet für filigrane Details – etwa Gesichtszüge von Fantasy-Figuren. Wenn du hingegen robuste Teile wie Rüstungen drucken möchtest, solltest du eher zu einem Filament-Drucker greifen, beispielsweise von BambuLab. Materialien wie ABS oder TPU bieten dir außerdem zusätzliche Flexibilität, was besonders bei Schnappverbindungen ein echter Vorteil ist.
Doch warum eigentlich TPU? Dieses „Gummi-Filament“ hält selbst bei häufigem Einrasten – was gerade für Cosplay-Props, die oft zusammen- und auseinandergebaut werden, enorm praktisch ist. So bleibt dein Prop auch auf Conventions stabil und einsatzbereit.
Resin-Drucker (z.B. Anycubic): Perfekt für filigrane Details wie Gesichtszüge von Fantasy-Figuren.
Filament-Drucker (z.B. BambuLab): Ideal für robuste Teile wie Rüstungen. ABS oder TPU bieten Flexibilität für Schnappverbindungen.
Warum TPU? Dieses „Gummi-Filament“ hält selbst bei wiederholtem Einrasten – wichtig für Cosplay-Props, die oft zusammengebaut werden.
Schritt 3: Schnappverbindungen – der Geheimtipp für Profis
Warum kleben, wenn es auch „klick!“ machen kann? Schnappverbindungen sind die unsichtbaren Helden hinter nahtlosen Props. Sie sorgen dafür, dass deine Einzelteile stabil zusammenhalten, ohne dass du ständig zum Kleber greifen musst.
Hier ein paar Design-Tipps, damit deine Verbindungen wirklich halten:
Vergrößere den Biegeradius am Clip-Fuß, um Brüche zu vermeiden.
Setze auf Schwalbenschwanz-Verbindungen (Dovetail), wenn du besonders stabile Rüstungsplatten brauchst.
Was das Druckverfahren betrifft, hast du verschiedene Möglichkeiten:
SLS-Druck mit Nylon sorgt für besonders reißfeste Clips.
FDM mit ABS ist dagegen ideal für kostengünstige Prototypen.
Dadurch kannst du für jedes Projekt die passende Technik wählen und flexibel bleiben.
Schritt 4: Nachbearbeitung – wo aus Plastik Hollywood wird
Vielleicht sieht dein Prop nach dem Druck noch aus wie ein „3D-Druck-Opfer“. Doch keine Sorge: Mit ein paar einfachen
Tricks zauberst du Oberflächen, die aussehen wie gegossen.
Spachtelmasse (am besten 2-Komponenten) füllt tiefe Schichtlinien – das ist besonders bei Helmen hilfreich.
Aceton-Smoothing (nur bei ABS!): Ein Lappen mit Aceton verwischt die Schichten zu spiegelglatten Kurven.
UV-Harz plus Kieselsäure füllt mikrofeine Rillen bei Resin-Drucken.
Ein Profi-Trick zum Schluss: Mit Airbrush-Lacken (kein Autolack!) verleihst du deinem Prop beeindruckende Metall-Effekte, ohne dass das Material brüchig wird. Dadurch sieht dein Werk nicht nur täuschend echt aus, sondern fühlt sich auch hochwertig an.
Schritt 5: Fallbeispiel – der perfekte Helm
Wie entsteht nun ein Fallout-Helm wie im Livestream? Zunächst druckst du mit einer Schichthöhe von 0,2 mm. Das bedeutet zwar eine längere Druckzeit, sorgt aber für weniger Nacharbeit. Anschließend schleifst du mit 320er bis 600er Körnung, bis die Oberfläche richtig glatt ist. Um den Helm zu altern, mischst du einfach braune und schwarze Acrylfarbe mit Wasser und tupfst die Mischung auf – so imitierst du realistische Rosteffekte. Dadurch wirkt dein Helm, als hätte er schon so manches Abenteuer erlebt.
Schritt 6: Fehler vermeiden – die Top-3-Stolpersteine
Damit du nicht in die typischen Fallen tappst, hier die wichtigsten Fehlerquellen – und wie du sie umgehst:
Warum bricht mein Clip? Meist liegt es an einer zu dünnen Wandstärke (unter 1,5 mm). Achte daher auf ausreichend Material.
Der Lack blättert ab? Grundiere vorher mit Plastik-Primer, dann hält die Farbe deutlich besser.
Mein Prop zerspringt beim Con? Verwende TPU statt PLA für flexible Teile, so bleibt alles stabil.
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